Am 29.06.2014
haben wir uns in Essen-Werden
getroffen. Wir sind uns inzwischen sicher, dass der Sonntagmorgen der passende
Tag für unsere Treffen ist und werden das zukünftig beibehalten. Auch diesmal sind leider wieder ein paar
Mitglieder erkrankt oder haben andere Verpflichtungen; trotzdem bringen wir es
auf sechzehn Teilnehmer.
Passend zum Tagesthema, hat Roland seine
Napfschnecken (Patellidae)-Sammlung mitgebracht, die schon beim Eintritt in den
Vortrags-Raum ins Auge fällt und zum Diskutieren animiert. Hier hat sich drum herum
eine Menschenansammlung gebildet und alle sind so in die Muschelei vertieft,
dass ich mich bei Ankunft nicht traue laut „Guten Morgen“ zu sagen. Steffen hingegen verschenkt überzählige Sammel-Funde
aus aller Welt, die schnell ihre Abnehmer finden. Seine Kartons werden immer
leerer und die Muschel-Häufchen auf den Tischen immer zahlreicher.
Jetzt muss ich doch erst einmal für Ordnung sorgen.
Das geht so ja überhaupt nicht. Schließlich fangen wir normalerweise erst
einmal mit einem Vortrag an. Und nachdem die Technik zum Laufen gebracht wurde,
ist jetzt erst mal der Günther dran.
Abb. 1: Günther referiert über die Familie der
Napfschnecken (Patellidae)
Beruflich etwas vorbelastet, ist es ein Kinderspiel für Günther, uns etwas beizubringen. Wir
lernen, warum Napfschnecken nicht so
leicht zu unterscheiden sind und eigentlich nur die Weichteile (z. B.
Kiemenkranz, Radula, Farbe des Fußes) sichere Auskunft über die Zugehörigkeit der
Spezies geben können. Vielleicht sollten wir künftig, sofern vor Ort im Biotop
möglich, das Tier einmal von unten fotografieren und auch in dieser Weise in
unsere Dokumentation aufnehmen. Zur Zeit sind wieder Neuordnungen im taxonomischen
Bereich der Patellidae im Gange, wie uns Günther berichtet. Neuere Literatur
stützt sich mehr und mehr auf DNA Analysen, was
zu neuen Erkenntnissen führen kann. Hier werden wir zukünftig sicherlich
noch mehr Veränderungen erleben.
Günther hat uns eine Menge Schalen aus seiner
Sammlung mitgebracht. Genau: eine Art aus jeder Gattung, die wir anfassen und
näher sichten können. Da Günther lange Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet
besitzt, bleibt auch keine Frage unbeantwortet.
Abb. 2: Die Gattungen der Patellidae
Die „unechten Limpets“ (die mit Loch oder Schlitz,
z. B. Gattung Diodora) gehören nicht zu dieser Familie. Ebenso nicht die
Siphonariidae, die zu den Lungenschnecken gehören.
Abb.: Siphonaria pectinata (Linne, 1758), Ansicht
von unten. Die Austrittsöffnung des Siphons ist an der Schale gut zu erkennen.
So, jetzt darf auch wieder zum allgemeinen „Smalltalk“
übergegangen werden. Unser Hobby bietet doch unendlichen Gesprächsstoff …
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