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und Guido T. Poppe: Philippine Marine Molluscs Volume 1 |
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Eine Buchbesprechung zu Philippine Marine Molluscs von Lutz Seebach: Der Buchdeckel kommt ganz elegant schlicht daher. Ein tiefes Meerblau mit einer einzigen Cypraea guttata reicht vollkommen aus, denn darunter steckt eine phantastische Vielzahl von Aufnahmen, so dass jeder Leser das Buch sowieso die ganze Zeit aufgeschlagen lässt. Wir überspringen die Einleitung, denn jeder halbwegs süchtige Sammler will natürlich erst einen Blick auf die Farbtafeln werfen. Und dieser Blick ist einfach umwerfend : im handelsüblichen DinA4 Format finden wir 312 Tafeln, mit wundervollen Fotos die seinesgleichen suchen. Zu den meisten Familien wird ein kurzer Kommentar angeführt,
mit Angaben zum Habitat, Erklärungen zu Schwierigkeiten
bei der Artbestimmungen und andere relevante Informationen. Auf der rechten Seite sind die Schnecken nicht nebeneinander aufgereiht, wie man es bisher von jedem Bestimmungsbuch gewöhnt war. Nein, es ist ein künstlerisches Arrangement, ein Gedicht, eine Komposition wie wir es noch nie gesehen haben. Und das auf jeder Seite! Alle Bilder sind nach dem goldenen Schnitt ausgerichtet. Die Lage der Schnecke wurde konsequent nach dem Seitenverhältnis angelegt. Zwei Abbildungen einer Schnecke liegen nicht einfach nebeneinander, sondern sind symmetrisch links und rechts ausgerichtet. Das Arrangement wiederholt sich nur selten, denn die Komposition der Schnecken ist jedes Mal anders, je nach dem welche Form oder Größe die Art hat. Dementsprechend sind manche große Exemplare als Einzelstück abgelichtet. Das ist eigentlich logisch, wurde aber aus Platzgründen bisher nicht ausgeführt. Und gerade am Platz wurde nicht gespart. Sparen ? Poppe ?
Nicht in diesem Muschelleben ! Deswegen ist diese Buch auch für Liebhaber von kleinen
Schnecken besonders interessant, denn etliche Familien, die aus
ebendiesen Gründen bisher stark vernachlässigt wurden. Auch viele kleine Ovulidae Arten unter 10 mm kommen hier groß
raus. Die Aufnahmen sind so fantastisch, und die Vielzahl der
Abgebildeten Arten so groß, das man sich tatsächlich
fragen muss : brauche ich denn die ganzen Schnecken noch zu kaufen
? Wie kann ich meine Sammlung Platz sparender unterbringen als
in 3 Bänden ? Und kostengünstiger ? Die Situation ist ähnlich wie bei den Kunstliebhabern, die sich einen Degas oder Van Gogh nicht leisten können, und dann einen kostengünstigen Kunstdruck kaufen und sich daran erfreuen. Ist das hier vielleicht der Beginn einer neuen Sammelära, wo nur noch wenige große Arten gekauft werden, und der Rest als Abbildung die Begeisterung für dieses schöne Hobby stillt ? Noch ein kurzes Wort zur langen Einleitung, die aus fast einhundert
Seiten besteht. Mit diesem Buch hat sich Poppe jedenfalls ein Denkmal gesetzt,
und auch einen Standard für zukünftige Bestimmungsbücher.
Wer mich fragt, ob man diese Buch kaufen soll, dem sage ich folgendes
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